

BIOGRAPHIE

GEORG JANSON (1934 - 2020)
Schon in früher Jugend habe ich mich lieber in einer Zeichnung als im geschriebenen Wort ausgedrückt. Eine alte, noch in meinem Besitz befindliche Schulkladde trägt den wohlwollend-kritischen Vermerk meines Lehrers: „Mehr Text, weniger Zeichnung!“
Die Liebe zum Zeichnen und Malen war es, die mich 1948 an die Kunstakademie Mannheim zu Ernst Gassenmeier und Rudi Baerwind führte.
Nach einem 4 jährigen intensiven Training in vielen Techniken glaubte ich damals, dass ich meine Ursprünglichkeit durch die eigene Weiterentwicklung wieder zurückgewinnen müsste und habe in der Folgezeit meine Ausbildung aus mir selbst heraus fortgesetzt.
Die intensive und professionelle Hinwendung an die Malerei war Zeit meines Lebens
eine unverzichtbare schöpferische Parallelwelt zu meiner beruflichen Tätigkeit als Chemiker.
Die Naturwissenschaft der Chemie ist ein Erklärungsmodell für Materie und ihr Reaktionsvermögen - die Welt der Farben, Leinwände, Texturen in Verbindung mit der Phantasie des Pinselführenden bilden dazu eine anschauliche Analogie.
Keines meiner Bilder ist auf eine Theorie zurückzuführen. Meine Bewunderung gehört den bedeutenden Malern/innen des 20.Jahrhunderts, aber auch die großen Meister der tieferen Vergangenheit haben mich aus vielerlei Beweggründen immer wieder beschäftigt und fasziniert und meine inneren Wertmaßstäbe mitbestimmt.
Bei meinem Schaffen versuche ich so tief wie möglich in mich hineinzusehen und oft weit zurückliegende Erlebnisse zunächst einmal in Gedanken und gefühlten Erinnerungen in eine Zeichnung oder ein farbiges Bild umzusetzen.
Manchmal trage ich mehrere fertige Motive nebeneinander in mir. Bei der Realisierung dieser scheinbar fertigen Vorstellungen erkenne ich im Schaffensprozess, dass erhebliche Abweichungen notwendig werden, und dass dann für mich das eigentliche Abenteuer beginnt - die Spannung in der Verwirklichung einer Phantasievorstellung.
Impulse schöpfe ich vor allem auch aus der Welt der Musik - ich selbst spiele oft und gerne Klavier. Sowohl die Komponisten des 19.Jahrhunderts, als auch der Jazz unseres 20.Jahrhunderts, geben mir über ihre Klanggebilde Anregungen zu neuartigen Farbvorstellungen.
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Georg Janson
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1934 in Ludwigshafen geboren
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Von früher Kindheit an mit dem Mal- u. Zeichenstift unterwegs.
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Von 1948 bis 1952 erste Mal- und Zeichenstudien unter Anleitung von Ernst Gassenmeier und Rudi Baerwind, Mannheim
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Ab 1952 Weiterentwicklung als Autodidakt